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Hektopolis

Hektopolis

Ein Reiseführer in hundert Städte

von Wojciech Czaja

Taschenbuch
220 Seiten; 18.8 cm x 11.5 cm
Sprache Deutsch
1. Auflage
2018 Edition Korrespondenzen
ISBN 978-3-902951-30-4

Hauptbeschreibung

Jede Stadt ist anders. Jede Stadt hat ihren eigenen Charakter, aber auch ihre ganz eigenen Geschichten und Erlebnisse, die sie zu bieten hat. Der vielreisende Stadtliebhaber Wojciech Czaja widmet sich in seinem Buch Hektopolis genau diesen ortsspezifischen, feinstofflichen Wesen und Anekdoten. Porträtiert werden hundert Städte aus aller Welt – vom Megakosmos Mexico City über kleine Preziosen wie Al Buraimi im Oman bis hin zu längst bekannten Destinationen, die im Ergründen und Beobachten einen alternativen Blick hinter die sonst übliche, touristische Städtetrip-Schablone offenbaren. Da ist die Rede von in Fußballtrikots gekleideten Hunden im ­Parque México, von leuchtenden Haarshampoo-Häusern an der Grenze zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, von heimlich versteckten Gondoliere-Kantinen in der Lagunenstadt ­Venedig. Hektopolis ist eine Collage von Momentaufnahmen und eine Liebeserklärung an die – subjektive wie auch objektive – Unterschiedlichkeit der Welt.

Mit Porträts aus Warschau, Bukarest, Marseille, St. Petersburg, Tirana, Tel Aviv, Sana’a, Isfahan, Marrakesh, Asmara, Johannesburg, Stone Town, Havanna, Chicago, Detroit, Oaxaca, Rio de Janeiro, Manaus, Mandalay, Phnom Penh, Seoul, Hong Kong, Macau, Kyoto, Bangkok u.  v.  m.

Textauszug

Nirgendwo zeigt sich die gekonnte Verschleierungs­tak­tik besser als in ebendiesen abgeschlossenen Haupt­stadt­räumen – in Bars, Cafés, Restaurants, in öffentlichen Bussen und in vollgepferchten U-Bahn-Waggons auf dem Weg zurück in die Teheraner Innenstadt. Im Gegensatz zu den meisten islamischen Ländern nämlich sitzt der ­Hedschab nicht am Haaransatz, sondern meist am Scheitel­punkt, sodass über der Stirn ein deutlicher Beginn der aufgeföhnten und durchgesträhnten, plastisch wohlgeformten Haarpracht zu erhaschen ist. Und es ist ein Genuss zu beobachten, wie das Tuch bei den jungen Frauen Milli­meter für Millimeter nach hinten rutscht, nur um es beim nächsten Auftauchen der Sittenpolizei scheinbar zufällig wieder in die richtige Position zu rücken. Ob es das war, was Khomeini vor Augen hatte, als der von ihm ernannte Wächterrat nach der Islamischen Revolution 1979 das Verstecken der weiblichen Reize zum Gesetz erklärte?

Wojciech Czaja

Wojciech Czaja, geboren 1978 in Ruda Śląska (Polen), ist leidenschaftlicher Reisender und Philopol und besuchte bereits mehr als 70 Länder. Er lebt als freischaffender Journalist und Buchautor in Wien und schreibt über Architektur und Stadtkultur – u.  a. für Der Standard. Zu seinen jüngsten Buchpublikationen zählen Zum Beispiel Wohnen (2012), Das Buch vom Land (2015), Überholz (2015), Zyndstoff (2015) und Der Fuß weiß alles (2016).