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Moral und Soziale ArbeitOverlay E-Book Reader

Moral und Soziale Arbeit

Ein Beitrag aus dem Handbuch Soziale Arbeit, 6. Auflage

von Hans Thiersch; Andreas Lob-Hüdepohl

E-Book (PDF mit drm)
14 Seiten
Sprache Deutsch
6. Auflage
2018 Ernst Reinhardt Verlag
ISBN 978-3-497-60569-9

Besprechung

Soziale Arbeit ist moralisch fundiert. Dieses Mandat muss ausgewiesen werden gegen seinen Missbrauch im Moralisieren, also gegen die eigene Geschichte der moralisierenden Disziplinierung und Stigmatisierung ebenso wie gegen Versuche, im Namen von Moral gesellschaftliche Strukturprobleme zu verdrängen, wie sie gerade in der jüngsten Konjunktur der öffentlichen Diskussionen so deutlich sind. In den gesellschaftlichen Widersprüchen und Unübersichtlichkeiten der zweiten Moderne muss Moral verstanden werden als Orientierung an Maximen, die nur gelten, wenn sie dezidiert und argumentativ ausgewiesen werden. Diese Maximen müssen in "moralisch inspirierter Kasuistik" konkretisiert werden, ebenso für die sozialpolitische Zielorientierung wie für den pädagogischen Umgang und für Institutionen. Im Artikel wird Soziale Gerechtigkeit offensiv gegen die Dethematisierungen im Neoliberalismus bestimmt und in ihren Dimensionen differenziert. Ziele für die Adressaten des sozialpädagogischen Handelns werden in der Spannung von Selbstzuständigkeit als Verantwortlichkeit und der prägenden Macht der Verhältnisse bestimmt und in der Differenz von Gleichheit und Unterschiedlichkeit und im Horizont von Bildung und Lebenskunst konkretisiert. Die spezifisch moralischen Probleme im professionellen Handeln werden in seiner strukturellen Asymmetrie in der Spannung von Anerkennung, Zumutung und Verhandlung und von Authentizität und Distanz im Medium von Selbstreflexion und institutionalisierter Kritik dargestellt; schließlich wird Moral als Kritik institutioneller Selbstbezüglichkeit und Moment in der Gestaltung von Institutionen erörtert.

Hauptbeschreibung

Soziale Arbeit ist moralisch fundiert. Dieses Mandat muss ausgewiesen werden gegen seinen Missbrauch im Moralisieren, also gegen die eigene Geschichte der moralisierenden Disziplinierung und Stigmatisierung ebenso wie gegen Versuche, im Namen von Moral gesellschaftliche Strukturprobleme zu verdrängen, wie sie gerade in der jüngsten Konjunktur der öffentlichen Diskussionen so deutlich sind. In den gesellschaftlichen Widersprüchen und Unübersichtlichkeiten der zweiten Moderne muss Moral verstanden werden als Orientierung an Maximen, die nur gelten, wenn sie dezidiert und argumentativ ausgewiesen werden. Diese Maximen müssen in "moralisch inspirierter Kasuistik" konkretisiert werden, ebenso für die sozialpolitische Zielorientierung wie für den pädagogischen Umgang und für Institutionen. Im Artikel wird Soziale Gerechtigkeit offensiv gegen die Dethematisierungen im Neoliberalismus bestimmt und in ihren Dimensionen differenziert. Ziele für die Adressaten des sozialpädagogischen Handelns werden in der Spannung von Selbstzuständigkeit als Verantwortlichkeit und der prägenden Macht der Verhältnisse bestimmt und in der Differenz von Gleichheit und Unterschiedlichkeit und im Horizont von Bildung und Lebenskunst konkretisiert. Die spezifisch moralischen Probleme im professionellen Handeln werden in seiner strukturellen Asymmetrie in der Spannung von Anerkennung, Zumutung und Verhandlung und von Authentizität und Distanz im Medium von Selbstreflexion und institutionalisierter Kritik dargestellt; schließlich wird Moral als Kritik institutioneller Selbstbezüglichkeit und Moment in der Gestaltung von Institutionen erörtert.