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  • Das flüssige Land von Raphaela Edelbauer

    Doris Stadlbauer

    Die Autorin geht in ihrem Debütroman einer verdrängten Geschichte auf den Grund. Auf der Longlist 2019 für den Österreichen Buchpreis

  • Das flüssige Land von Raphaela Edelbauer

    Barbara aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck

    Diese Autorin bewundere ich, nicht nur aufgrund ihrer Eloquenz, auch wegen der flüssigen und durchdachten Schreibweise. Ich hoffe, dass sie auch für den Österreichischen Buchpreis nominiert wird. Der Roman liest sich wie in einem Wahn. Ruth selbst befindet sich auch psychisch und physisch in einer Parallelwelt, vielleicht weil sie seit Jahren Medikamente nimmt, die sie gleichzeitig pushen und beruhigen. Nach dem Schock, als sie erfährt, das Vater und Mutter bei einem Autounfall gestorben sind, begibt sie sich in deren Heimatdorf (Groß-Einland), wo ihr seltsames widerfährt. Es geht auch dem Leser so: Nachdem man glaubt, die Bewohner dieses Dorfes zu verstehen, da doch die Menschen sich alle gleich merkwürdig verhalten, gräbt Ruth wieder tiefer in das große Loch, das sich vor ihrer eigenen Familiengeschichte auftut und wieder wird die Vergangenheit überdeckt und zugeschüttet. Die Jury des Rauriser Literaturpreises hatte Recht, als sie begründete: "Raphaela Edelbauer überschreitet Grenzen und rückt in unerforschte Gebiete der Literatur vor."

  • Das flüssige Land von Raphaela Edelbauer

    Die österreichische Schriftstellerin Raphaela Edelbauer ist mir letztes Jahr durch ihre Lesung beim Ingeborg Bachmann-Wettbewerb aufgefallen. Sie las eine Story „Das Loch“, das im Zusammenhang mit diesem ungewöhnlichen Roman steht.
    Die Protagonistin ist die Physikerin Ruth Schwarz. Sie kommt nach dem Unfalltod ihrer Eltern in deren Heimatort Groß-Einland.
    Ruth recherchiert vor Ort über die Vergangenheit, während sie gleichzeitig auf verquere Art Teil der Gemeinschaft wird. Das mischt sich mit dem Willen zum Widerstand, denn hier gab es einmal ein schlimmes Kriegsverbrechen.

    Die Autorin lässt sich Zeit, die Geschichte zu entfalten. Man benötigt daher am Anfang etwas Geduld Aber es gibt schon von Anfang an interessante Motive, die einen dabei helfen, zum Beispiel auch das einer Fremden, die in eine geschlossene Gesellschaft eindringt. Dabei geht Ruth aufgrund ihres wissenschaftlichen Backgrounds sachlich vor. Ich bewundere so einige der präzisen Beschreibungen von Raphaela Edelbauer.

    Das Gebiet hatte viel Bergbau. Es ist ein Ort des Geschehens, dass von der Gemeinschaft kollektiv verdrängt hat. Zudem ist die Gegend im Untergrund durch viele poröse Schichten beschädigt. Es gibt schon einige treffende Metaphern, die die Autorin gekonnt einsetzt.