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  • Nele Klinger ist 17 und mit 180cm eine sehr große junge Frau. Mit ihrer Größe fällt es ihr sehr schwer Freunde zu finden. Der Einzige, der immer zu ihr hält ist Nachbarssohn Tom Falk. Da ist aber auch noch der Basketballstar der Schule Jerome Tessner, den alle Mädchen, ob klein oder groß, jung oder schon älter, anhimmeln. So auch Neles jüngere Schwester Lea. Zusammen mit Tom besucht Nele eine Party, bei der sie Jerome näher kommt, die aber dann etwas aus dem Ruder läuft. Am nächsten Tag kursiert ein Video mit ihr als Hauptdarstellerin in der Schule – halbnackt. Hat Jerome dieses Video gedreht? Oder ist alles ganz anders als es sich im Moment darstellt?

    Sabine Schoder nimmt sich mit ihrem Buch, das für mich das erste aus ihrer Feder ist, einiger Themen an, die hier die Jugendlichen betreffen. Es geht um Mobbing, den damit verbundenen Freitod, das Erwachsenwerden, die erste Liebe, die erste enttäuschte Liebe, um Rauchen, Drogen und Alkohol und die Jagd nach "Likes". Alles in Verbindung gebracht zu Nele Klinger, die die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt und Jerome Tessner.

    Ich finde die einzelnen Personen sehr detailliert, mit Ecken und Kanten ausgestattet, sehr gut vorstellbar beschrieben. Ich habe Neles Gefühle zum Teil nachvollziehen können. Manchmal habe ich das Mädel allerdings nicht verstanden. Sie ist sehr ruhig und ihrem Alter, wie ich finde, schon ein paar Jahre voraus. Sie ist nicht unsympathisch, aber mein Herz hat sie nicht erreichen können. Genau so wie Jerome, der leicht zornig wird und das seine Umwelt auch spüren lässt. Zwei sehr unterschiedliche Protagonisten, die sich aber gegenseitig sehr gut tun.

    Die Autorin hat trotz aller Probleme, die hier angesprochen werden, eine humorige, herzerfrischende, leichte und flüssige Art zu schreiben. Und obwohl ich immer wieder wissen wollte, wie es weiter geht, hat mich das Buch in einigen Belangen etwas enttäuscht zurück gelassen. Was aber auch an meinem Alter liegen kann. Mir war gerade das Verhalten von Nele, ihren Eltern und vor allem auch der Schule manchmal etwas fremd.

    Eine nette, teils gefühlvolle (Liebes-)Geschichte mit interessanten und spannenden Themen, bei dem mir aber Tiefe und vor allem Konsequenzen gefehlt haben. Da das Buch für Jugendiche ab 14 Jahren freigegeben ist, hätte ich mir gerade beim Thema Drogenkonsum, das hier schon fast verharmlost wird, gewünscht, dass auch da näher und mehr drauf eingegangen wird.

    Von mir bekommt das Buch 3,5 von 5 Sternen

  • Inhalt:
    Nele (17) und ihre vier Jahre jüngere Schwester Lea sind ganz normale Teenager. Sie kabbeln sich ständig und zeigen so manche Unsicherheit, die die Pubertät mit sich bringt. Kompliziert wird es, als sich beide in denselben Jungen verlieben, den Star der Basketballmannschaft ihrer Schule, den charismatischen Jerome. Leider lässt Neles bester Freund Tom kein gutes Haar an Jerome.

    Auf einer Party erwischt Nele dummerweise zu viele Drogen. Am nächsten Tag zeigt ein Video im Internet sie halbnackt auf einem Bett. Sie kann sich nur noch daran erinnern, dass sie zuletzt mit Jerome in diesem Zimmer war …

    Meine Meinung:
    Ich liebe Sabine Schoders Schreibstil. Er ist so herrlich leicht und locker, immer wieder mit einer Prise Humor gespickt, sodass man beim Lesen ständig ein Grinsen im Gesicht hat.

    Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet. Auch wenn die Jungs und Mädels manchmal Dinge tun, über die man nur den Kopf schütteln kann, erweckt die Autorin doch immer das Verständnis des Lesers für so manche ungute Aktion, indem sie uns tief in das Innerste ihrer Protagonisten hineinblicken lässt.

    Die Handlung kommt für meinen Geschmack etwas zu langsam in Fahrt. Die ersten hundert Seiten plätschert sie ein wenig vor sich hin. Wir lernen die verschiedenen Figuren kennen und wie sie zueinander stehen, was später natürlich noch wichtig wird. Trotzdem hätte ich mir auch schon am Anfang etwas mehr Handlung gewünscht. Zudem nervte mich auch Nele ziemlich. Sie ist ein Meter neunzig groß, was für ein Mädchen schon enorm ist, und leidet wahnsinnig darunter. Dies schmiert sie als Ich-Erzählerin dem Leser leider auf gefühlt jeder zweiten Seite gefühlt drei Mal aufs Butterbrot. Das war mir echt zu viel. Später wird es dann zum Glück weniger oft erwähnt.

    Ansonsten gibt es aber überhaupt nichts an diesem tollen Roman auszusetzen. Er entwickelt sich erstaunlich tiefgründig und zum Glück auch in eine etwas andere Richtung, als ich anfangs befürchtet habe.

    Die Liebesgeschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie wirkt richtig glaubhaft und ist, wie der Buchtitel schon sagt, alles andere als einfach. Sabine Schoder hat die Gefühle ihrer Figuren gut eingefangen, fast ohne jeglichen Kitsch.

    Fazit:
    Sabine Schoder hat mal wieder einen herrlich leichten, aber tiefgründigen Roman für junge Leser geschrieben, in dem sich sicher viele zumindest teilweise wiederfinden können. Ein Roman über Freundschaft, Familie, Mobbing, Vertrauen und die erste Liebe.