Erweiterte Suche

Aktuelle

Events

Events

Bewertungen von Leser/innen

  • Die Geschichte handelt von der Familie Sorenson, einem Ehepaar mit 4 Töchtern. Zum einen erzählt die Geschichte einen Zeitraum von ein paar Monaten in der Gegenwart der Familie als durch das Auftauchen von Jonah ganz schön aufgewirbelt wird. Zum anderen wird in Rückblicken der Beginn der Ehe von Marilyn und David geschildert sowie verschiedene Begebenheiten im Leben der Töchter.
    Das Buch dreht sich dabei vor allem um das Auftauchen des unehelichen ersten Sohns von Violet, den sie ohne das Wissen ihrer Eltern zur Adoption frei gegeben hat. Das zweite Thema ist der Umgang der Töchter mit der für sie so perfekt erscheinen Ehe der Eltern und das Gefühl der Unzulänglichkeit, dass sich für die Töchter daraus ergibt.

    Ich könnte mir vorstellen, dass man den Roman unterschiedlich liest je nachdem in welchem Alter man gerade ist. Ich fand den Umgang der Töchter mit ihrer Mutter sehr ungerecht. Vor allem Wendy schien sich ihr Leben lang ungerecht behandelt gefühlt zu haben, mir ist aus dem Roman aber nicht schlüssig geworden warum. Aber so ist es wahrscheinlich im Leben, Mutter-Töchter Beziehungen sind kompliziert.

    Mir war der Roman insgesamt aber deutlich zu lang mit zu wenig Spannungselementen. Ich war am Ende ziemlich enttäuscht, dass das alles an Inhalt war nach über 700 Seiten lesen.

  • Eigentlich ist es erstaunlich, dass die deutsche Übersetzung dieses Tagebuchs erst jetzt in Buchform erscheint. Vielleicht mag es daran liegen, dass man einer Mary Berg nach der Lektüre ambivalent gegenüber stehen könnte. Mary Berg gehört mit ihrem wohlhabendem Vater und der amerikanischen Mutter zu den besser gestellten Juden dieser Zeit. Deswegen ist hier schlussendlich auch die Rettung vor dem Tod durch die Deutschen geglückt. Das Buch macht aber auch sehr deutlich, dass selbst diese privilegierte Stellung sie und ihre Familie gar nicht vor unmenschlichem Kummer, Hunger und brutaler Gewalt schützen konnte.

    Mich hat dieses Tagebuch sehr berührt. Gerade die unverstellte Stimme einer Jugendlichen, die doch das Leben eigentlich genießen will und Zeit mit ihren Freunden verbringen will, führt einem das unvorstellbar unmenschliche des Holocausts sehr eindringlich vor Augen.

    Mary Berg hat sich kurz nach der Veröffentlichung ihres Tagebuchs aus der Öffentlichkeit zurück gezogen. Dies erscheint mir auch sehr nachvollziehbar. Je mehr über den Holocaust bekannt geworden ist, um so schwieriger muss es gewesen sein mit dem Wissen zu Leben, dass man überlebt hat, während fast alle Personen, mit denen sie im Warschauer Ghetto gelebt hat, nicht überlebt haben.

    Mit der Veröffentlichung des Tagebuchs hat sie ihr Versprechen erfüllt, die Öffentlichkeit über die Zustände in Deutschland und Polen zu informieren, wie tragisch muss es gewesen sein, dass dies zu spät kam und auf taube Ohren in der Weltgemeinschaft gestoßen ist. Ich bewundere Mary trotzdem für den Mut mit diesen persönlichen Worten an die Öffentlichkeit zu gehen.

    Gerade in der heutigen Zeit, in der es immer weniger überlebende Zeitzeugen gibt, finde ich es wichtig deren Geschichten weiter zu erzählen und zu lesen.

    Das Vorwort war sehr interessant um das Tagebuch und seine Veröffentlichung einzusortieren, allerdings hätte es für mich mehr als Nachwort Sinn gemacht. Ich habe es nach der Lektüre des Tagebuchs noch einmal gelesen und es hat mir geholfen die Zusammenhänge noch besser zu verstehen.

  • Ein wunderschönes XXL Buch der Reihe "Wieso, Weshalb, Warum?". Diese Bücher lieben mein Sohn und ich sowieso, aber dieses ist auch ganz besonders schön gelungen. Das Format ist zwar etwas unhandlich, aber es gibt wieder so viel zu entdecken und so viele interessante Informationen, dass wir uns schon seit mehreren Tagen abends mit dem Buch beschäftigen.

    Es gibt Stationen zur Feuerwehr, eine Baustelle, einen Bauernhof, einen Zoo und noch vieles mehr. Auf jeder Seite viele kleine Klappen um noch mehr zu entdecken und die vielen kleinen Wimmel, die auf jeder Seite in vielen kleinen Einzelsituationen entdeckt werden wollen. Die Geschichten sind gut zu lesen und vorzulesen.

    Fazit: Eine gelungen Kombination aus Wimmelbuch und Lernbuch.

  • Der lange Weg zu dir von Widmark, Martin

    Das Bilderbuch um den jungen Adam, der über den Verlust seines Hundes in tiefe Trauer sinkt und Sonia, die ihrer Katze folgend schließlich den Weg zu Adam findet ist wunderschön aufgemacht. Die Bilder sind detailliert und schön gezeichnete man schaut sie gerne immer wieder an, allerdings sind sie etwas düster.
    Die Geschichte dagegen hat mich ziemlich enttäuscht. Eine sehr holperige Sprache. Ich fand auch nicht, dass das Thema Trauer und Verlust hier in irgendeiner Art kindgerecht sinnvoll aufbereitet wurde. Es war mir völlig unklar, warum Sonia einfach so tagelang ohne Essen und Trinken ihrer Katze folgt, und es scheinbar niemanden gibt, der sich darum gekümmert hätte.
    Den Teil mit dem Zirkusdirektor fand mein Sohn dann auch total gruselig, dem das Buch in Summe zu traurig war. Die Auflösung am Ende hat ihm dabei auch nicht geholfen.

    Fazit: Tolle Bilder, enttäuschende Geschichte. In Summe leider keine Kaufempfehlung.

  • Sal von Mick Kitson

    Die Geschichte handelt von der dreizehnjährigen Sal, die mit ihrer zehnjährigen Schwester Peppa in die Wildnis flieht. Sal wurde jahrelang von ihrem Stiefvater missbraucht und klügelt über Monate einen Plan aus, der ihre Schwester vor dem gleichen Schicksal bewahren soll.

    Mich hat das Buch beeindruckt, weil es eine ungewöhnliche Geschichte erzählt. Zwischendurch kam es einem schon etwas unrealistisch vor, dass Sal die meisten Sachen, die sie in YouTube gesehen hat, auf Anhieb gelungen sind. Ich stelle es mir z.B. nicht so einfach vor ein Kaninchen auf einem offenen Feuer schmackhaft zuzubereiten. Aber selbst die sehr ausführlichen Darstellungen von der Jagd und der Speisezubereitung waren interessant zu lesen. Nur ab und zu haben die Wiederholungen, wo Sal alle diese Sachen gelernt hat, etwas genervt. Sehr schön waren die Beziehungen beschrieben. Wie Sal auf Ihre Schwester Peppa aufpasst, wie Ingrid auf Sal aufpasst und wie sich auch andere Menschen außerhalb der Familie kümmern.

    Ich habe mich über lange Strecken gefragt, wie die Geschichte zu einem glaubwürdigen Abschluss kommen soll und fand es dann auch nicht ganz realistisch.

  • Die besten Tantenretter der Welt von Schomburg, Andrea

    Jonas (11) und Fabi (9) wachsen bei ihrer sehr spontanen Tante Erdmute auf. Als diese eines Tages einen Brief vom Vermieter erhält, dass sie nur dann in ihrer Wohnung bleiben können, wenn sie die Wohnung nach einer Sanierung kaufen, raubt Erdmute in einer Übersprungshandlung eine Bank aus.

    Alle drei fliehen in eine abgelegen Waldpension und Tante Erdmute möchte danach nach Paris auswandern, während Jonas und Fabi sicherstellen wollen, dass sie wieder zurück in ihr altes Viertel in Berlin können.

    Das Buch ist aus Sicht von Jonas geschrieben und neben den dreien gibt es noch eine Waldfee, ein dreibeiniges Reh, einen traurigen Millionär und allerlei andere skurrile Gestalten.

    Tante Erdmute fängt immer an zu reimen und zu singen wenn sie sehr aufgeregt ist und da mein Sohn mit 6 gerade im Reimalter ist, hat er sich jedesmal über die wilden Reime von Tante Erdmute totgelacht. Wir hatten wirklich viel Spaß beim Vorlesen. Er fand die Geschichte auch total spannend, so dass wir die ganzen 210 Seiten in 4 Tagen fertig gelesen hatten.

    Fazit: Lustiges und spannendes Kinderbuch, dass schon meinem 6-jährigen sehr gut gefallen hat.

  • Wir von der anderen Seite von Decker, Anika

    Die Geschichte von Rahel Wald und wie sie es nach einer Sepsis mit Organversagen und mehrtägigen Koma wieder ins Leben zurück schafft hat mich sehr interessiert. Vor allem die Tatsache, dass die Geschichte nicht unbedingt mit der eigentlichen Heilung endet, sondern auch beschreibt wie schwer es nach einer langen Krankheit wieder in die Welt der Gesunden zurück zu kehren.
    Einem Bekannten von mir ist etwas sehr ähnliches passiert, eine Blutsepsis mit mehreren Tage auf der Intensivstation (nur ohne Koma), ich wusste gar nicht, dass dies ein wohl recht häufiges Szenario ist.

    Das Buch selbst hat mir dann aber nicht sehr gut gefallen, zu oberflächlich und oft lächerlich sind die Beschreibungen von Rahel. Zu sehr ist sie das arme Opfer und alle müssen sich um sie kümmern. Erst zum Ende hin übernimmt sie Verantwortung für ihr Leben, aber bis dahin zieht sich das Buch sehr lange hin.

  • Mein Leben als Sonntagskind von Judith Visser

    Ein sehr interessanter Einblick in das Innenleben einer Autistin.

    Jasmijn ist ein außergewöhnliches Kind, sie nimmt Geräusche und Menschen viel intensiver wahr als andere Kinder. So lange sie noch zu Hause ist und viel Zeit mit ihrem Hund verbringt, fällt dies gar nicht so auf. Doch schon im Kindergarten und später vor allem in der Schule, wird die Umwelt ihr zu viel und sie muss Strategien entwickeln, um mit dem Überangebot an Input zurecht zu kommen. Hier entwickelt sie eigene Strategien, die aber von ihrem Mitmenschen oft nicht verstanden werden.

    Das Buch ist in sehr kleine Kapitel unterteilt und lässt sich daher einfach lesen. Die Sprache ist leicht zu lesen und man kann sich sehr gut in Jasmijn einfinden. Nach ca 50 Seiten wurde es für mich etwas langweilig, weil es wie eine Sammlung kleiner Ereignisse wurde, der rote Faden/die Geschichte fehlte mir. Ab Seite 180 wird es dann spannender, Jasmijn kommt in die weiterführende Schule, findet eine Freundin und sogar den ersten Freund.

    Die Ereignisse am Ende waren für mich etwas viel. Da es sich um einen autobiographischen Roman handelt, war es vielleicht ein wahres Ereignis im Leben der Autorin und das Leben schreibt ja immer die tragischsten Geschichten.

    Insgesamt aber ein sehr empfehlender Roman, wenn man sich mit dem Thema Autismus beschäftigt, der nur am Anfang aus meiner Sicht einige Längen hatte.

  • Mein Leben als Sonntagskind von Judith Visser

    Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert in Asien und erzählt die Lebensgeschichte von Chong, deren Mutter im Kindbett gestorben ist und die fortan von ihrem blinden Vater großgezogen wird. Von ihrer Stiefmutter wird sie im Alter von 15, noch vor ihrer ersten Regelblutung, an einen sehr alten Chinesen als Konkubine verkauft. Nach dessen Tod gelangt sie durch seinen Sohn in ein Bordell und wird hier zur Kurtisane. Vergewaltigung, Menschenraum, brutale Prostitution nichts bleibt ihr erspart.

    Ich bin immer sehr vorsichtig bei Büchern, die von Frauen handeln aber von Männern geschrieben werden. Und so auch hier. Die Sprache ist selbst in der deutschen Übersetzung noch grandios und auch die Schilderungen der Kultur und teilweise die erotischen Stellen haben mir sehr gefallen. Aber die Person Chong und was in ihr vorgeht, bleiben sehr oberflächlich. Sie sagt, sie nutzt die Männer aus und lacht über diese innerlich und damit bleibt ihre Seele erhalten, selbst wenn sie von mehreren Männern hintereinander vergewaltigt wird. Aber aus meiner Sicht, ist das Innere eine Frau nicht so eindimensional, wie von Hwank Sok-Yong dargestellt. Das hat mich zwischendurch immer wieder geärgert.

    Auch die zeitlich, historische Einordnung war für mich schwierig, da ich mich bisher nicht mit der asiatischen Geschichte befasst habe, etwas mehr Einführung z.B. mit Jahresangaben hätte mir hier schon geholfen.

    Trotz allem fand ich es in weiten Teilen auch ein Vergnügen das Buch zu lesen, wegen der poetischen Sprache und dem Erzählfluss.

  • Die phantasievolle Geschichte handelt von Samantha Spinner, deren Onkel verschwindet und ihr einen alten Regenschirm hinterlässt. Samantha ist sehr enttäuscht, immerhin hat ihre Schwester über 2 Milliarden Dollar bekommen und ihr Bruder das Yankee Stadium und Verträge aller Spieler. Sehr ungerecht!

    Ihrem Bruder wird das Stadium und die Spieler ratz fatz von der bösen Nachbarin abgeluchst und so entdecken beide zusammen das Geheimnis des Regenschirms. Er enthält eine Karte über super geheime Gänge unter der Erde, die einen blitzschnell zu den verschiedensten Orten dieser Welt bringen.

    Samantha und Nipper erleben kuriose Abenteuer und werden von einer Horde stinkender Ninjas dabei verfolgt.

    Die Geschichte ist spannend, überraschend und lustig, mein Sohn und seine Cousins 4-7 Jahre alt waren begeistert, obwohl das Buch nur ganz wenige Bilder hat. Diese sind aber auch sehr süß, leider schwarz-weiß.

    Leider kommt der zweite Teil erst in 2020 raus, die Geschichte ist so an sich aber abgeschlossen und im nächsten Buch gibt es wohl ein zweites Abenteuer.

    Ein empfehlenswertes Buch für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter.