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Bewertungen von Leser/innen

  • Mit ihrem zwölften Geburtstag beginnt für die Waise Sepia ein neues Leben: Der berühmte Buchdrucker Aelius Atramento hat sie als Lehrling in seine Werkstatt Silbersilbe in Flohall eingeladen. Eine Stadt mit magischer Vergangenheit. Doch mit Sepias Umzug in die Stadt kehrt zugleich das einst bekämpfte Böse in die Stadt zurück.
    Sepia ist eine Protagonistin mit dem Herz am rechten Fleck, welche sich von klein auf durchs Leben kämpfen musste. Angekommen in Flohall freundet sie sich schnell mit Niki und Sanzio an, welche aus den nicht weniger berühmten Werkstätten der Buchbinderei bzw. der Buchmalerei kommen. Neben dieser wunderbaren Freundschaft der Kinder waren es die vielen kleinen magischen Details, welche dafür sorgten, mich in die Erzählung regelrecht zu verlieben. Freche Buchstaben, magische Tinte, geheime Märkte oder raschelnde Papierlinge, das Buch bietet so viele fantastische Ideen. Und mittendrin Sepia mit ihren Freunden, denen noch eine ganz besondere Rolle in diesem magischen Abenteuer der Alchemisten zusteht.
    Auch vom Schreibstil her überzeugt das Buch, gleich zu Beginn konnte ich den Geruch aus Silbersilbes Werkstatt beim Lesen fast schon riechen und auch viele weitere Szenen sind so beschrieben, dass diese sich beim Lesen wunderbar miterleben lassen. Definitiv ein Lesehighlight voller Magie.

  • Yellowface von Rebecca F. Kuang

    Dies war nach Babel mein zweiter Roman der Autorin und diesmal hat sie in meinen Augen eine richtige Meisterleistung hingelegt. Und das mit einer Protagonistin, welche mir von Kapitel zu Kapitel immer mehr zuwider wurde. Warum? Tatsächlich wird gleich zu Beginn deutlich, dass die fiktive Autorin des Romans, Juniper Hayward, eine von Neid zerfressene, wenig talentierte Autorin ist. Als die befreundete, äusserst erfolgreiche Autorin Athena Liu vor ihren Augen verstirbt stiehlt sie deren neuestes Manuskript, ändert es ein wenig um und verkauft es als ihr eigenes Werk. Was an sich schon äusserst verwerflich ist wird dadurch noch umso schlimmer, dass die verstorbene Autorin in ihrem Werk Diskriminierungen in der Vergangenheit gegen Asiaten an der europäischen Kriegsfront anprangerte, woraus die Plagiatorin ein Buch mit einer völlig anderen Aussage macht. Da werden die angeklagten Menschen des Westens wieder zu Sympathieträgern umgeformt und den Asiaten tatsächlich veraltete Stereotypien angehängt. Völlig seiner einstigen Message beraubt erscheint das Buch, was man bei der Hardcoverausgabe von Yellowface sogar als kleines Extra erkennen kann, wenn man den Schutzumschlag abnimmt. Ein kleines, feines Extra. Dass mit dieser Unerhörtheit das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht ist kann man sich denken, besagte fiktive Autorin sieht sich natürlich stets als Opfer, als ungerecht behandelt und ihre Gesinnung, puh. Also da muss ich Rebecca F. Kuang loben, mit dieser Juniper hat sie eine in meinen Augen stark polarisierende Figur erschaffen, stellvertretend für so viele Menschen, welche in der heutigen Zeit noch immer unbelehrbar sind bezüglich diverser diskriminierender Themen.
    Das Buch hat mich emotional komplett mitgerissen, und das, obwohl mir die Erzählperson von Kapitel zu Kapitel immer unsympathischer wurde. Oder vielleicht auch gerade deswegen.

  • Celebrity Crush von Kirsti Kristoffersen

    Das Buch hält, was das Cover verspricht: Es wird sommerlich, romantisch und es gibt Glitzer. Anfangs kaum denkbar für die 14-jährige Karoline, als sie die Sommerferien statt mit ihrer besten Freundin bei ihrer Oma auf dem Campingplatz verbringen muss. Doch in Norah findet sie schon bald eine neue Freundin für den Sommer und kurz darauf zieht der total süße Mathias mit seinen Eltern auf den Platz.
    Das Buch ist aus Karolines Sicht geschrieben, entsprechend lassen sich ihre emotionalen Auf und Ab recht gut mitverfolgen. Besonders gefiel mir, wie sich die Beziehung zu ihrer besten Freundin im Lauf des Sommers veränderte und wie es allmählich zwischen ihr und Mat knisterte, der die ganze Zeit ein Geheimnis vor den Mädchen verschweigt. Und die Oma ist einfach Zucker!
    Ein wunderschönes Wohlfühlbuch über Freundschaft und erste Liebe. Das Ende macht neugierig, wie es im Folgeband wohl weitergehen wird. Klingt auf jeden Fall vielversprechend.

  • Alma und die Landkarte der Zeit von Akram El-Bahay

    Endlich Schulferien! Alma freut sich schon auf den Besuch bei ihrer Oma. Auf der Zugfahrt dorthin begegnet ihr allerdings nicht nur eine Frau, die ihr lauter verrücktes Zeug über rasende Zeiger und eine Landkarte der Zeit erzählt, sondern der Zug hält plötzlich an einem völlig merkwürdigen Ort. Gemeinsam mit Eddie, dem Jungen aus einem anderen Zugabteil, muss sie sich bald nicht nur die Frage stellen, wo sie gelandet sind, sondern vor allem auch, wann?!
    Wer hätte nicht Lust, mal durch die Zeit zu reisen? Alma und Eddie werden leider vorher nicht gefragt, bevor sie ihr Zeitreise-Abenteuer unfreiwillig antreten. Angeblich sind sie diejenigen, welche die Welt vor einer Gruppe böser Zeitläufer retten sollen, bevor, äh.., also den Punkt haben Alma und Eddie noch nicht so ganz verstanden. Und am liebsten würden sie auch wieder zurück in ihre eigene Zeit, statt irgendwo und irgendwan zu stranden. Nur wie? Also müssen sie sich zunächst selbst zusammenrätseln, wie und mit wessen Hilfe sie weiterkommen. Gar nicht so einfach. Wenigstens hat die merkwürdige Frau aus dem Zug ihnen neben ersten Hinweisen ein paar eigenartige Gegenstände hinterlassen.
    Welch spannende Geschichte! Nicht nur die Art, durch die Zeit zu reisen, ist hier besonders, sondern auch die Abenteuer in der Vergangenheit sowie die Rätsel, welche es zu lösen gilt. Bei diesem Roman stimmt einfach alles: fantastische neue Ideen, interessante historische Details, knifflige Situationen, hier und da ein wenig Humor und Charaktere, mit denen man am liebsten gemeinsam die Welt retten würde. Alles verpackt in ein Abenteuer, welches man am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
    Auch diesmal zeigt Akram El-Bahay wieder, dass er ein Garant für überzeugende fantastische Jugendliteratur ist. Neben spannender Unterhaltung erwartet die LeserInnen ab 10 Jahren auch eine ins Buch eingedruckte Landkarte der Zeit, auf welche die ersten Stationen des Zeitreise-Abenteuers vermerkt sind. Helft ihr Alma und Eddie mit, die Zeit und unsere Welt zu retten? Ihr werdet es nicht bereuen!

  • Als vermögende Waise wurde Signa die letzten Jahre von Vormund zu Vormund durchgereicht, von denen alle mehr an ihrem Geld als an ihrem Wohl interessiert waren. Bis diese jeweils ein tödliches Ende fanden. Als läge auf Signa ein todbringender Fluch. Tatsächlich hat sie eine ganz besondere Beziehung zum Tod bzw. der Tod zu ihr. Ihre neueste Unterkunft ist nun das Herrenhaus Thorn Grove, in welchem ihre Tante kürzlich den Tod fand und ihre Cousine ebenfalls seit einiger Zeit dem Tod näher steht als dem Leben. Diesmal nimmt sich Signa vor, dem Tod keinen Zugriff auf ihre Cousine zu gewähren und deren Leben zu retten. Ihr Verdacht, dass jemand versucht, ihre Cousine zu vergiften, kommt der Wahrheit gefährlich nahe. Also schlägt sie dem Tod einen gewagten Deal vor.
    Ein sehr aussergewöhnliches Buch, in welchem der Tod als Person wiederholt in Erscheinung tritt und eine ganz besondere Bande mit der Protagonistin knüpft, welche mit der Zeit erotischer Natur wird. Gleichzeitig versucht Signa neben Tanzunterricht und Teekränzchen, mit Hilfe des Pferdeburschen Sylas dem Giftmörder oder der Giftmörderin auf die Spur zu kommen.
    Beim Lesen musste ich wiederholt an den Film The Sixth Sense denken, so hier und da hatte ich einen gewissen Verdacht. Tatsächlich gibt es einige Überschneidungen, mehr verrate ich hierzu nicht. Dafür wird das Geheimnis der titelgebenden Belladonna bzw. Tollkirsche schnell geklärt. Der Kriminalanteil, also das Aufklären, wer die Cousine warum vergiftet, zieht sich hingegen ziemlich in die Länge, zumal die fast volljährige Signa als junge Frau zur damaligen Zeit nicht so frei agieren kann, wie sie gerne möchte. Da muss sie so einige Male ganz schön tricksen.
    Bis auf einige Längen eine schaurig-schöne Krimi-Romantasy mit einem doch sehr ausgefallenen Love Interest.

  • Zefira ist ein dystopischer Urban Fantasy-Roman mit Graphic Novel Anteil, welcher mich unerwartet positiv überrascht hat. Der Anfang startet zunächst etwas gemächlicher, indem man Maddies Leben im zukünftigen Neo-Hongkong kennenlernt. Arm vs. Reich, Bandenkriminalität, aber auch das direkte Umfeld in der Streetfood-Küche mit ihrer Adoptivmutter Mama Matoka und ihren vielen Geschwistern werden anschaulich beschrieben. Mittendrin Maddie als große Schwester, Gutenachtgeschichten-Vorleserin und Essens-Lieferantin. Und dann wird es Knall auf Fall spannend, als Maddie in eine gefährliche Situation gerät, aus welcher sie nur eine retten Kann: Zefira. Ihre Schwester, welche plötzlich als Stimme in ihrem Kopf auftaucht und Maddie kurzfristig Superkräfte verleihen kann. Und plötzlich ist nicht nur Hongkongs Unterwelt hinter ihr her, sondern auch die mit Superkräften versehenen Handlanger eines mächtigen Konzerns, der einen üblen Technologie-Missbrauch plant.
    Maddie ist eine klasse Protagonistin mit dem Herz am rechten Fleck, mutig und fest entschlossen, die Wahrheit über gewisse Machenschaften herauszufinden, in welche sie Einblick erlangt. Dass sie sich dafür ins Herz der Hölle begibt bringt ebensoviel Spannung mit rein wie die Szenen aus dem skrupellosen Forschungskonzern. Neben Maddies aussergewöhnlicher Schwester Zafira kommen zudem noch zwei männliche Charaktere hinzu, welche mit der Zeit eine gewichtige Rolle in Maddies Abenteuer übernehmen. Thematisch fand ich die Hintergründe zu den illegalen Experimenten recht anspruchsvoll und die bisherigen Resultate waren auch nicht ohne.
    Neu ist, dass bei diesem Buch einige Szenen im Comic-Stil, gezeichnet von Timo Grubing, dargestellt werden. Hierauf war ich besonders neugierig und empfand die Szenen als sehr gut graphisch umgesetzt. Gern darf der Graphic Novel Anteil nächstes Mal etwas höher ausfallen, die Idee gefällt mir. Zumal ich den Stil von Timo Grubing generell sehr gern mag. Düster, spannend, lohnt sich!

  • Der Flüsterwald der Menoks droht als letzter aller Flüsterwälder, ebenfalls von der Bösen Zauberin versteinert zu werden. Das wäre das Ende aller dort lebenden magischen Wesen. Lukas, Ella und ihre Freunde stehen vor dem unlösbar wirkenden Problem, die Zauberin und ihre Angreiferkatzen aufzuhalten. Das Cover verrät es schon: Lauert vielleicht die verbleibende Hilfe zur Rettung unter dem Meer?
    Der letzte Band der zweiten Staffel bietet Spannung pur, denn ganz ehrlich: Ich hatte zu Beginn des Buches keine Idee, wie die Flüsterwälder noch gerettet werden könnten. Zum Glück kommen den Kindern doch noch ein paar Ideen. Ich verrate nur eines: Es wird verdammt knapp diesmal!
    Mit Spannung, Abenteuer und Humor sowie einigen fantastischen neuen Ideen und überraschenden Enthüllungen bietet der Band eine grandiose Rettung in letzter Sekunde. Nicht zu vergessen wieder die schönen Illustrationen zu jedem Kapitelbeginn. Und auch hier gilt wieder: Nach dem Abenteuer ist vor dem Abenteuer, denn der Auftakt in eine weitere Staffel wird zum Ende hin bereits vielversprechend angedeutet.

  • Murder in the Family von Cara Hunter

    In ihrem Thriller „Murder in the Family“ lässt die Autorin Cara Hunter einen zwanzig Jahre zurückliegenden Cold Case auf aussergewöhnliche Weise neu aufrollen. Filmemacher Guy Howard möchte im True Crime Format vor laufender Kamera verschiedene Fachleute den damals brutalen Mord an seinem Stiefvater aufklären lassen. Er selbst war damals zehn Jahre alt und lädt das Filmteam an den Londoner Originalschauplatz des damaligen Mordes ein, den Familiensitz in Campden Hill. Werden sie diesmal erfolgreicher sein als die einst ermittelnden Behörden?
    Ich empfand den Roman als einen Riesenspaß zu lesen. Die Ermittelnden aus den Bereichen Forensik, Journalistik, Jura und Polizei werden bei ihren Besprechungen und Ermittlungen gefilmt, diskutieren miteinander und geraten nicht selten aneinander. Diverse Regieanweisungen machen die Szenen greifbarer. Ebenso gibt es Interviews, Chatverläufe, Skizzen und Zeitungsausschnitte. Über die Dauer von acht Folgen tastet sich das Ermittlerteam voran, landet in Sackgassen, stellt diverse Vermutungen an und bringt Erstaunliches zutage. Und selbst am Schluss lässt es sich die Autorin nicht nehmen, noch den einen oder anderen Twist zu liefern.
    Mich hat vor allem die Dynamik gefesselt, welche nicht nur bei den Ermittlungen selbst, sondern auch zwischen den Ermittelnden herrschte. Da kochten bisweilen die Emotionen hoch. Zudem war ich fasziniert, mit welcher Komplexität die Autorin den Fall erdacht hat. Da hat es mich kein Stück gewundert, dass der Fall damals nicht aufgeklärt wurde. Zumindest nicht im vollen Umfang. Einfach grandios!

  • Krummes Holz von Julja Linhof

    Gleich vorweg: Das Buch hat eine sehr bedrückende Atmosphäre, insbesondere durch die Erinnerungen an die Kindheit der Geschwister Malene und Jirka, welche von Gewalt und Lieblosigkeit geprägt war. Auf diese emotionale Talfahrt war ich so nicht vorbereitet und möchte darauf hinweisen, dass es evtl Menschen, die eine ähnliche Kindheit erfahren haben, triggern könnte.
    Sehr viel Handlung hat das Buch an sich nicht, es lebt vielmehr durch die vielen Rückblenden, welche nach und nach verdeutlichen, wie die Geschwister aufwachsen mussten. Erzählt wird aus der Perspektive des nun 19-jährigen Georg junior alias Jirka, der die letzten fünf Jahre im Internat verbrachte und diesen Sommer, ich vermute irgendwann in den 1970ern verortet, auf den Hof der Familie zurückkehrt. Dort begegnet ihm seine vier Jahre ältere Schwester zunächst ablehnend, was Jirka nicht versteht, nicht verstehen will. Desweiteren lebt u.a. noch Leander auf dem Grundstück, der Sohn des damaligen Verwalters, altersmäßig so mitte zwanzig.
    Nach und nach kommen Erinnerungen an damals zurück, welche auf eine äusserst brutale und lieblose Familie hinweisen, an welcher die eigene Mutter ebenfalls zerbrach. Das Geräusch des Gürtels, welcher durch die Gürtelschlaufen gezogen wird (darf man nicht an sich heranlassen, gibt einen straffen Po), Tischgewohnheiten, bei denen mir jeder Appetit verging, brutale Erziehungsmethoden der Großeltern, die verdeutlichen, dass der Vater nicht allein durch sein Kriegstrauma so grausam handelte. Es sind so viele erschreckende Details, welche beim Lesen auf mich einprasselten. Hinzu kommt, dass Jirka seine Kindheit teils verdrängt, teils romantisch verklärt erinnert, sehr wahrscheinlich als Schutzmechanismus, wobei er den Umstand, dass seine ältere Schwester vieles für ihn abgefangen hat, leider auch vergessen hat. Umso mehr konnte ich ihre Verbitterung nachvollziehen, wie alleingelassen sie sich mit all dem Hass und Leid fühlen musste, als ihr Bruder endlich mal wieder auftauchte. Und umso wütender wurde ich auf Jirka, weil er die Wahrheit weiterhin nicht sehen wollte.
    Ein weiterer Punkt, den ich nicht unbedingt gebraucht hätte, ist Jirkas Verliebtheit seit seiner Kindheit in Leander. Hat letzterer sich damals als schwul geoutet, hat Jirka sein coming out bis heute verdrängt. Hier wurde die damals noch recht homophobe Einstellung der Bevölkerung wiederholt deulich.
    Ein sehr bewegender und aufwühlender Roman, welcher ohne viel Handlung auskommt. Das Ende empfand ich als unlogisch, machte das Ganze leider etwas unrund.

  • Die Burg von Ursula Poznanski

    Am Thema Escaperoom kommt heutzutage niemand mehr vorbei: Es gibt Spiele, Bücher, Onlinegames, reale Escaperoom-Abenteuer für Gruppen... und, wenn es nach Milliardär Nevio geht, auch in Kürze ein reales VR-Escaperoom-Erlebnis. Wie wir uns das vorstellen sollen? Die Spielenden nennen einer Künstlichen Intelligenz (kurz: KI) ihre Wünsche und Vorstellungen, und die KI erstellt daraus ein Abenteuer, welches durch mehrere, mit hochmodernster Technologie ausgestatte Räume unter einer restaurierten Burg führt.
    Als Lesende haben wir den Vorteil, im Buch eine Übersicht über die Burg sowie die darunterliegenden, miteinander verbundenen Räume zu erhalten. Die Testspielerinnen und Testspieler, welche Nevio vorab zu sich eingeladen hat, haben hingegen teilweise keine Ahnung, was sie dort unten erwarten wird. Doch zunächst erfolgt ein atmosphärischer Empfang in der Burg, bevor sich hinter der Gruppe unwiederbringlich die verstärkten Türen schließen.
    Das Gedankenspiel, was wohl geschähe, sollte die KI die volle Kontrolle an sich reißen und eben nicht so agieren, wie Besitzer Nevio sich das erhofft hat, lässt Raum für viele Möglichkeiten. Vor dem Hintergrund, dass Künstliche Intelligenzen keine Emotionen haben, stellt sich beim Lesen schnell die Frage: Ist die KI durchgeknallt, handelt sie böse, wurde etwas falsch programmiert - oder steckt etwas ein ganz anderer Plan dahinter? Und wie kommt die Gruppe lebend aus diesen Höllenverliesen wieder heraus?
    Die Autorin lässt die Handlung schnell spannend werden. Die Gruppe recht unterschiedlicher Personen bietet hier und da zusätzlich Zündstoff. Einige Szenen, in welche die KI die Spielenden lotst, sind wirklich nichts für Zartbesaitete, zumal sie die Möglichkeit hat, alle Sinne zu bedienen wie eben auch Gerüche u.a. Von den beschrieben Rätseln empfand ich einige schon als High-Level, am spannendsten war jedoch die endgültige Auflösung, warum die KI die Menschen derart hat leiden lassen. Ziemlich bewegend und deutlich mitreißender, als ich zunächst erwartet hatte. Lohnt sich!