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Gerade für Sie gelesen

  • Barbara aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck empfiehlt:

    Wer beim Lesen mit Barbara mithalten will, muss sich ranhalten: Als Filialleiterin in unserer Hauptbuchhandlung im Zentrum von Innsbruck liest sie sich quer durch die Weltliteratur, Genres und Nationen und kann eine beachtliches Reportoire an gelesenen Büchern und eine kaum zu toppende Lesegeschwindigkeit vorweisen. Wann sie diese vielen Bücher liest, wissen wir wirklich nicht. Der Tag hat doch nur 24 Stunden ...

  • Die Süße von Wasser von Nathan Harris

    Was für ein Debüt! Nathan Harris verwebt so viele Handlungsstränge miteinander, dass man sich als Leser wünscht, dass die Geschichte niemals zu Ende geht. Die Sklaven wurden gerade von den Unionssoldaten im Amerikanischen Bürgerkrieg befreit, und obwohl Landry und sein Bruder Prentiss sehr viel Menschlichkeit auf George und Isabelles Landsitz erfahren, sitzen die Vorurteile bei den Südstaatlern noch tief. Nathan Harris Erzählkunst besteht darin, dass er sehr viel Empathie und Feingefühl für seine Figuren hat. Sprachlich ist "The Sweetness of Water" nicht mehr zu überbieten!

  • Der 12 Jahre alte Bird, der schon länger ohne seine Mutter lebt, weiß, dass er keine Fragen stellen darf: Wieso die Mutter verschwunden ist, wieso sein Vater keine Bücher mehr liest, wieso immer wieder Kinder verschwinden, weil ihre Eltern angeblich gegen das neue politische System sind. Der Pact Act soll dazu beitragen, dass die Amerikanische Kultur erhalten bleibt! Vor allem Menschen, die aus Asien sind, werden extrem verfolgt, trotz des Widerstands in der Gesellschaft. Die Geschichte ist nicht neu, doch Kritiker sind jetzt schon davon überzeugt, dass dieser Roman die gleiche Wirkung bei African Americans und anderen unterdrückten Gruppen erzeugen wird. Beim Lesen ist man davon überzeugt, dass es diese Art der Verfolgung schon oft in der Geschichte gegeben hat: eine politische Krise führt zur Unterdrückung, zu Polizeiermittlungen, und zu erzwungener Integration von Kindern. Die Herzen verschwinden, und das ist keine Dystopie!

  • Die Autorin verbringt ein paar Monate zu Recherchezwecken in Amerika und stößt dort, ohne es zu wollen, auf die Geschichte des kleinen Daniels, der 1953 von seiner Mutter zur Adoption freigegeben wird. Der soziale Dienst kümmert sich um ihn, doch da er eindeutig "negride" Körpermerkmale aufweißt, kann er nicht an eine weiße Familie vermittelt werden. Sie betreiben eine anthropologische Studie und vermessen und studieren das Baby, denn der Vater ist nicht bekannt. Wer diese Studie liest, ist entsetzt über den offensichtlichen Rassismus, doch es bringt die Autorin dazu, sich einzugestehen, dass sie ein halbes Jahrhundert danach noch dasselbe als Kind erlebt hat. Dieser Roman berührt und ernüchtert, er zeigt, wie wir auf das Fremde reagieren!

  • Miss Kim weiß Bescheid von Nam-joo Cho

    Nach einem solchen Bestseller wie "Kim Jiyoung, geboren 1982" ist der Druck auf die Autorin groß. Der Erfolg hatte große Nachteile für Cho Nam-Joo, denn obwohl sich viele Frauen weltweit von ihrem Roman angesprochen fühlen, die gesellschaftlichen Themen und die Ungleichheit von Frauen und Männern erzeugen auch viel Hass im Netz. Eine ihrer Geschichten handelt von der Autorin selbst, wie verunsichert sie plötzlich in ihrem Schreiben ist. Die 8 Frauen in den "Stories" erleben Gewalt in der Familie und Ungerechtigkeiten am Arbeitsplatz, sie blicken zurück auf schmerzhafte Erfahrungen und Identitätsverlust. Ihren Humor verlieren sie nie, und das gibt den Lesern Hoffnung!

  • Die Liebeslieder von W.E.B. Du Bois von Honorée Fanonne Jeffers

    Der erste Roman dieser Lyrikerin wird jetzt schon als „The great American Novel“ bezeichnet, denn Jeffers bringt das Dilemma und den Kampf von African Americans zur Sprache. Bis heute hat es keinen Roman gegeben, der anhand einer Familiensaga die Folgen der Sklaverei, der interkulturellen Ehen, Machtmissbrauch, Migration, der vererbten Scham auf den Punkt bringt. Aileys Familie lebt in Georgia, im Süden der USA, und mithilfe ihres Onkels Root lernt sie, sich mit ihren Ahnen zu verbinden. Wie in jeder Familie gibt es Familienmitglieder, die als „Weiße“ durchgehen könnten oder einer anderen „Klasse“ angehören. Ailey ist die geborene Historikerin, die alle Tragödien der letzten Jahrhunderte zu einem großen Ganzen verwebt. Da ich mich schon lange mit diesem großen Thema Rassismus befasse, hatte ich das Gefühl, als würde Honorée Fanonne Jeffers all die großartigen Menschen, deren Geschichte noch nie irgendwo aufgezeichnet wurde, aus ihrem Gefängnis der Scham und des Schmerzes befreien. Einen solchen Roman entdeckt man - auch wenn man viel liest und herumkommt - nur alle zehn Jahre. Auch wenn der Roman oft in der Vergangenheit weilt, so erkennt man sofort an der Struktur der Erzählung, dass sie ein Versuch ist, die Zukunft zurückzuerobern.

  • Diese eine Entscheidung von Karine Tuil

    Diese eine Entscheidung endet für Alma Revel fatal. Als Untersuchungsrichterin entscheidet sie über die Freiheit von Menschen, die unter Terrorverdacht stehen. Ab der 1. Seite ist man gefesselt, denn das Beruf- und Privatleben vermischt sich und zugleich stellt man sich selbst folgende Fragen: Wie treffe ich eine Entscheidung, die sozial, politisch, juristisch und ethnisch bestehen kann? Karin Tuil ist eine brillante Analytikerin und sie stellt geistreiche Fragen zu aktuellen Themen! Unbedingt lesen!

  • Corregidora von Gayl Jones

    Nach Corregidora" wird kein Roman über eine schwarze Frau jemals so sein wie zuvor." (Toni Morrison). Gayl Jones ist eine der größten und vielbewunderte Schriftstellerin in Amerika. Ihre Werke sind schwere Kost, denn sie handeln von Sklaverei und Vergewaltigung. Die Brutalität dieser Zeit wurde mündlich weitergegeben, von einer Generation zur nächsten, und auch Ursa wird von gegenwärtigem und vergangenem Trauma eingeholt, doch da sie keine Kinder mehr bekommen kann, endet das Leid aber auch der Blues und das Geschichtenerzählen mit ihr. 1975 ist dieser Roman erstmals erschienen, doch es hat bis heute nicht an Kraft verloren: es überrascht und überwältigt, es verändert die eigene Perspektive, und es zählt zu einem wichtigen Werk der klassischen feministischen Literatur.

  • Lügen über meine Mutter von Daniela Dröscher

    Zusammen mit ihrer Mutter blickt die Autorin auf das Kammerspiel ihrer Kindheit zurück und versucht zu verstehen, wie ihre Mutter mit der ständigen Kritik ihres Ehemanns umgegangen ist, ohne ihr Selbstbewusstsein zu verlieren. Sie lässt die 80ger Jahre wieder auferstehen und mit viel Humor beleuchtet sie das Leben in der Dorfgemeinschaft. Als dicke Frau wird sie verurteilt, und alle Abnehmversuche scheitern. Ich war entsetzt, wie demütigend sie von ihrem Mann behandelt wurde. Das Kind versucht wie üblich beide Seiten zu verstehen. Daniela Dröscher klärt auf, sie setzt allen Müttern ein Denkmal und sie zeigt auf, wie man sich dem gesellschaftlichen Druck wiedersetzen kann.

  • People Person von Candice Carty-Williams

    Wer Queenie gelesen hat, wird begeistert von diesem neuen Roman von Candice Carty-Williams sein! Ein Jamaikanischer Patriarch hat viele Kinder gezeugt, mit unterschiedlichen Müttern. Er kann mit allen, außer seinen Kindern ein Vater sein! Dimple, Lizzie, Nikisha, Danny und Prynce haben versucht, ohne Geschwister erwachsen zu werden und ihren Platz zu finden, doch plötzlich müssen sie alle für Dimple schwierige Entscheidungen treffen. Die Geschwister streiten sich immer, denn der Schaden aus ihrer Kindheit ist groß, doch am Ende wollte ich, dass alle fünf Teil meiner Familie sind!

  • Early Morning Riser von Katherine Heiny

    Ihre Short Stories waren mir bekannt, doch Katherine Heiny ist auch eine großartige Romanautorin. Mit jedem Kapitel entdeckt man, wie warmherzig und humorvoll sie eine Familie portraitiert, die sehr ungewöhnlich ist. Jane verliebt sich schnell in Duncan, obwohl er mit fast jeder Frau in der Gegend im Bett war. Ein tragischer Autounfall verändert das Schicksal aller, denn nun ist Jimmy, der in seiner Entwicklung zurückgeblieben ist alleine. Für ihn zu sorgen bedeutet, dass Jane und Duncan, Duncans Exfrau und all ihre Freunde alle Grenzen überwinden müssen.