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Codename Brooklyn.

Codename Brooklyn.

Jüdische Agenten im Feindesland. Die Operation Greenup 1945. Mit einem Fotoessay von Markus Jenewein.

von Peter Pirker

Taschenbuch
368 Seiten; 250 mm x 210 mm
Sprache Deutsch
2024 Tyrolia
ISBN 978-3-7022-4206-0

Besprechung

Operation Greenup - eine spektakuläre Spionageaktion gegen die NazisDie wahre Geschichte der "Inglourious Basterds" und ihres Einsatzes in TirolIn der Nacht auf den 26. Februar 1945 landen ein holländischer und ein deutscher Jude zusammen mit einem desertierten Wehrmachtsoffizier aus Oberperfuss per Fallschirm auf dem Sulztaler Ferner in den Stubaier Alpen. Sie sollen als OSS Agenten einer Spezialeinheit für Spionage und Sabotage dem US-Geheimdienst Informationen zur wichtigen Eisenbahnstrecke über den Brennerpass und über die "Alpenfestung" der Nazis liefern. Fred Mayer, Hans Wijnberg und Franz Weber gelingt in der Folge mit der "Operation Greenup" eine der spektakulärsten und erfolgreichsten subversiven Einsätze der Alliierten im Zweiten Weltkrieg, die schlussendlich in die kampflose Übergabe Innsbrucks (Codename Brooklyn) am 3. Mai 1945 mündet. Doch dazwischen erstrecken sich zwei dramatische Monate des Auskundschaftens, Versteckens, der Verfolgung, Flucht, Gefangenschaft und Folter durch die Gestapo, aber auch der Solidarität und des Widerstandes. Das katholische Bauerndorf Oberperfuss wird zur Zentrale und zum Rückzugsort der Agenten, dort erhalten sie Unterstützung, besonders auch von den Frauen, allen voran von der charismatischen Wirtin Anna Niederkircher. Der Historiker Peter Pirker liefert in seinem Buch einen umfassenden Überblick über eine herausragende Mission, die Quentin Trantino zu seinen "Inglourious Basterds" inspiriert haben mag, jedoch viel komplexer und von zahlreichen beeindruckenden Persönlichkeiten geprägt ist. Der Autor setzt globale und lokale Perspektiven des Kampfes gegen den Nationalsozialismus in Beziehung, analysiert das Netzwerk der Agenten und die Methoden der Gestapo, kratzt an den nationalen Nachkriegsmythen, zeigt auch die unrühmlichen Aspekte der Operation Greenup und stellt vor allem die Frage: Was bleibt?Als Anhang wirft der Fotograf Markus Jenewein einen heutigen Blick auf "Greenup-Orte" wie das Areal der Messerschmittwerke in Kematen, die Gestapo-Zentrale in Innsbruck oder Oberperfuss.

Biografische Anmerkung zu den Verfassern

Der Autor:Peter Pirker, Dr. phil., geb. 1970 in Berg im Drautal; studierte Geschichte, Politikwissenschaft sowie Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien; zahlreiche Publikationen zur NS-Herrschaft im Alpen-Adria-Raum, Widerstand, Exil und Geheimdienste im Zweiten Weltkrieg, zu Geschichtspolitik und Erinnerungskultur.Der Fotograf: Markus Jenewein, geb. in Innsbruck, Fotograf, zahlreiche Fotoserien (u.a. für die Landesfotodokumentation Tirol) und Ausstellungsbeteiligungen.