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Die Diagnose ist hart für Nahid: nur noch sechs Monate bleiben ihr. Wofür? Um noch alles zu regeln, um ihre Tochter nicht mehr zu belasten? Wofür hat sie die Revolution im Iran überstanden? Bleiben ihr die Erinnerungen, um sie weiterzugeben oder war das alles? Als Leser kann man ihren Zorn spüren, man möchte nicht in der Haut der Tochter stecken, die ihn abbekommt. Wir begleiten Nahid auf einem schweren Weg, und doch fühlen wir uns von ihr ermutigt, die Neugier für das Leben zu behalten. Das bewirkt die Autorin, indem sie konsequent das Leben in jedem Satz hochhält. Sie erinnert mich stark an Katharina Winkler (Blauschmuck): Nahids Erlebnisse im Iran und ihrer Ehe sind genauso intensiv!
Nahid, Hauptfigur in diesem Roman, ist wie die Autorin im Iran geboren und nach Schweden geflohen. Nahid ist 60 Jahre alt und erhält die Diagnose Krebs. Da ihr mitgeteilt wird, dass ihre Lebenszeit sehr begrenzt ist, möchte sie sich sowohl mit ihrer Mutter als auch mit ihrer Tochter Aram aussöhnen, vor allem aber unbedingt noch die Geburt ihres Enkelkindes erleben. In diesem bewegenden Roman erfahren wir, wie Nahid von ihrem Mann Masood jahrelang misshandelt wird und trotzdem mit ihm flieht vor der islamischen Revolution. Am Ende bleibt ihr aber nur die Einsamkeit und die Erinnerungen an ihre Heimat.